Diablo 4: Blizzard macht beim Skill-System einen riesengroßen Fehler

Wer in Diablo 4 seine Skills neu verteilen will, muss Unmengen an Gold investieren. Für Dennis mit Blick auf die Vorgänger eine halbgare Entscheidung.

Das Respec-System raubt Dennis aktuell jegliche Motivation zu experimentieren. Das Respec-System raubt Dennis aktuell jegliche Motivation zu experimentieren.

Bevor ich anfange ein wenig zu poltern, eins vorweg: Dass sich Blizzard zuletzt allerhand Kritik aus der Community zur Diablo 4-Beta zu Herzen genommen und viele große Kritikpunkte wie beispielsweise das nervige Backtracking in den Dungeons ausgemerzt hat, ist eine schöne Entwicklung. Nicht nur das, es ist sogar ein Grund, warum ich mich mittlerweile noch mehr als schon zuvor auf den Release freue, da hier ein Hauch des "alten Blizzard" wieder zum Vorschein kommt.

Doch genug der rosigen Worte. Eine Sache macht mich aktuell bezogen auf Diablo 4 noch recht fuchsig – und zwar jedes Mal, wenn in einem der Entwicklervideos der Skilltree zu sehen ist. Was um Himmels Willen sollen diese grausig hohen Respec-Kosten, die mir Unsummen an Gold aus dem Beutel leiern?

Dennis Michel
Dennis Michel

Seit Diablo 2 ist Dennis riesen Fan von Blizzards düsterer Action-RPG-Reihe, die er nach gemütlichen Zocken der Story am liebsten im Hardcore-Modus spielt. Nachdem sich das Shop-verseuchte Immortal jedoch als Stoff für seine schlimmsten Albträume herausgestellt hat und Blizzard als Entwickler bei ihm stark angezählt ist, ist er sehr gespannt, ob ihn Diablo 4 wieder so packt, wie zuletzt Diablo 3. An der Beta hatte er zwar einiges zu kritteln, hatte aber insgesamt sehr viel Spaß mit dem 1. Akt.

Respec-System ist nichts Halbes und nichts Ganzes

Damit ihr meinen Unmut ein wenig einsortieren könnt: Mich hat sowohl das diabolische Bauen meines Builds in Diablo 2 abgeholt, als auch die komplette Kehrtwende in Diablo 3. Kann ich wie im legendären Klassiker meine Fähigkeitspunkte überhaupt nicht neu verteilen – das ging bekanntlich erst Jahre später mit Patch 1.13 und auch nur super limitiert bzw. super aufwendig – und jede Entscheidung kann mir theoretisch komplett den Helden versauen, fine! Das ist die Herausforderung, auf geht's!

Aber auch Diablo 3 war in dem Punkt super, da ich ohne Respec-Kosten frei rumexperimentieren konnte. Sich zu verskillen war zwar nicht möglich, dafür konnte ich so viel rumtüfteln wie ich wollte.

Was Blizzard jetzt mit Diablo 4 macht ist eine super seltsame Mischung aus Zugänglichkeit und Bestrafung oder anders formuliert: nix Halbes und nix Ganzes!

Hier im Video könnt ihr euch übrigens anhören, was meine Kollegen zum Endgame zu sagen haben:

Diablo 4-Talk: Ist die Kritik am Endgame berechtigt? Video starten 53:41 Diablo 4-Talk: Ist die Kritik am Endgame berechtigt?

Erst kostenlos, dann Unsummen

Aktuell ist es so, dass die komplette Neuverteilung der Skills bis Level 7 komplett kostenlos ist und dann sukzessive bis Level 100 ansteigt. Diablo-Fans auf Reddit haben ausgerechnet, dass wir ab Level 50 ca. 53.000 Gold bezahlen müssen, maximal werden ab Level 100 sogar 423.000 Gold für einen vollständigen Respec fällig.

Blizzard begründet die Entscheidung so, dass später jeder Skillpoint großen Wert bei der Verteilung haben soll, speziell im Paragon-Board. Es wird also auch nicht so wie zuletzt in Diablo 3 sein, wo Gold tonnenwiese vorhanden war und die Kosten eh keine Rolle mehr spielen.

Klage gegen Activision Blizzard: Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Wochen findet ihr hier, alles zum neueren Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.

Respec-Kosten rauben mir jegliche Experimentierfreude

Bereits in Beta wurde klar, dass Diablo 4 haufenweise Raum für unterschiedliche Builds bietet, was fantastisch ist. Spiele ich die Jägerin als Bogenschützin oder als superflinke Dolch-Legende, die nur so durch die Gegnerhorden fliegt? Geh ich beim Druiden auf den Werbär und welche Magieart wirkt meine Zauberin? Da ist so viel möglich!

Doch ich kenne mich. Wenn in späteren Leveln Unsummen an Gold nötig sind, um die Skills neu zu verteilen, werde ich knauserig. Schließlich könnte ich das Gold auch für ganz andere Dinge ausgeben, wie beispielsweise beim Okkultisten neue Rüstungsteile aufzuwerten.

Jeder Respec würde sich wie ein derber Verlust des Gesparten anfühlen und zugegeben, um für einen Respec Gold zu grinden, dafür fehlt mir die Muße. Dann wird der Build eben durchgezogen, Basta!

Raus mit den Kosten!

Anscheinend bin ich mit meinem Gekrittel am Respec-System auch nicht alleine. In einer GamePro-Umfrage hatten sich 71% von euch dafür ausgesprochen, dass die Kosten entweder komplett entfallen oder reduziert werden müssen.

Also Blizzard, erfüllt uns doch bitte den Wunsch und lasst uns das Gold für andere Dinge ausgeben. Mit der Umsetzung manch anderem Feedback hat es doch auch so gut geklappt, das soll an dieser Stelle doch nicht aufhören ...ja!?

Was meint ihr, weg mit den Respec-Kosten und die Kohle lieber für coole Dinge ausgeben? Seid ihr bei mir?

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