Horizon Burning Shores im Test - Wie erwartet: Hübsche Grafik, wenig Neuerungen

Der Horizon Forbidden West-DLC für PS5 bietet Fans mehr vom bereits sehr guten Gameplay des Hauptspiels. An größeren Neuerungen mangelt es aber.

Horizon Forbidden West: Der Burning Shores-DLC im Test. Horizon Forbidden West: Der Burning Shores-DLC im Test.

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Mit Burning Shores erhält Horizon Forbidden West seinen eigenen PS5-exklusiven DLC, der die Story des Hauptspiels weitererzählt. Fans bekommen in Sachen Story und Gameplay hauptsächlich mehr vom (sehr guten) Selben, hier und da hätte der DLC sich aber gerne auch mehr trauen können.

Story

Der DLC setzt kurz nach dem Ende der Hauptstory von Horizon Forbidden West ein. Aloy erfährt hier, dass mit Walter Londra einer der Zeniths - der futuristischen Bösewichte des Hauptspiels - überlebt hat und inzwischen zu den Brennenden Küsten geflohen ist.

Also nimmt Aloy die Verfolgung auf. Im ehemaligen Los Angeles angekommen, lernt sie aber schnell, dass Londra sich in der Zwischenzeit einen eigenen Kult aufgebaut hat. Zwar ist der Antagonist hier durchaus charismatisch, aber wie schon die anderen Zeniths auch fast lachhaft bösartig. Da hilft auch nicht, dass er in der ohnehin schon kurzen Story nur wenige Auftritte bekommt, erwartet also keinen allzu komplexen Bösewicht. Ohnehin fühlt sich die Story des DLCs eher wie eine größere, wenn auch interessant erzählte Nebenmission an, die kaum am Status Quo der Welt von Horizon rüttelt.

Dafür kann die Geschichte aber auf persönlicher Ebene überzeugen, besonders Aloys Beziehung zum neuen Charakter Seyka ist hier wichtig. Ohne zu spoilern: Seyka hilft Aloy vor allem dabei, sich weiterzuentwickeln und die beiden haben einige emotionale und schöne Momente in der Story.

Seyka ist eine Quen-Kriegerin und Aloy sehr ähnlich. Seyka ist eine Quen-Kriegerin und Aloy sehr ähnlich.

Außerdem begleitet Seyka uns immer wieder während der Hauptmission. Dabei ist sie nicht nur in Kämpfen eine ordentliche Unterstützung, sondern auch eine unterhaltsame Gesprächspartnerin – wodurch Aloy auch endlich weniger mit sich selbst redet. Da ist es besonders schade, dass wir Seyka nicht beim Erkunden oder bei Nebenmissionen dabei haben.

Nur für PS5: Anders als das Hauptspiel Forbidden West erscheint der Burning Shores-DLC nicht mehr für die PS4, sondern ausschließlich für die PS5. Grund dafür ist laut den Entwickler*innen die hohe Rechenlast der zahlreichen Details. Besonders die Weitsicht beim Fliegen hat demnach zur Entscheidung beigetragen, den DLC ausschließlich für die PS5 zu bringen.

Gameplay

Der DLC schließt nicht nur bei der Story direkt an Forbidden West an, sondern wirft uns auch direkt zurück in die Action. Wer also eine Weile nicht gespielt hat, sollte sich noch einmal mit Aloys Waffen und der Steuerung vertraut machen.

Abseits davon brauchen wir beim Spielen keine großen Überraschungen erwarten. Burning Shores übernimmt hier hauptsächlich den ohnehin sehr guten Gameplay-Loop von Forbidden West: Wir bekämpfen unterschiedliche Maschinen, lösen kleine Rätsel, erklimmen alte Ruinen und erkunden die Spielwelt.

Mit Geysiren kann Aloy sich hoch in die Luft schleudern lassen. Mit Geysiren kann Aloy sich hoch in die Luft schleudern lassen.

Auch einige Bosskämpfe gibt es wieder, obwohl die im DLC eher sporadisch ausfallen. Dafür sind sie verdammt cool inszeniert – stumpf mit dem Bogen draufhalten reicht hier selten. So müssen wir an einer Stelle etwa ein auseinanderfallendes Gebäude erklimmen, um an die Schwachstellen eines Gegners zu kommen.

Etwas frustrierend wird es hier nur, wenn die Kamera mal wieder nicht mitspielt. Wie schon im Hauptspiel hat sie manchmal Probleme mit den größeren Gegnern. Wenn die auf Aloy draufspringen, sehen wir gerne mal nichts außer Maschinenteilen auf dem Bildschirm, bis wir uns blind etwas Abstand verschaffen.

Neuerungen

Wo wir also keine Überraschungen beim Gameplay erwarten dürfen, gibt es doch ein paar Neuerungen. Allen voran können wir mit den Brennenden Küsten natürlich ein komplett neues Areal erkunden. Die Spielwelt ist mit knapp 20 Prozent der Größe von Forbidden West nicht nur ziemlich massiv, sondern kann sich auch sehen lassen: Glitzernde Wellen, die neuen Wolken, die auf unsere Bewegungen reagieren, und Lavaströme, die für optische Abwechslung sorgen. All das sieht wie für die Serie gewohnt richtig schick aus.

Der Burning shores-DLC bietet besonders aus der Luft eine erstaunliche Weitsicht. Der Burning shores-DLC bietet besonders aus der Luft eine erstaunliche Weitsicht.

Noch dazu bringen einige Elemente der Umgebung auch neue Mechaniken: Mit den Geysiren können wir uns etwa in die Luft katapultieren lassen, wenn wir darüber schweben, und die explosiven Kristalle, die sich an Ruinen finden, sind gar im Kampf nützlich. Jagen wir sie mit einem Pfeil hoch, können wir Trümmer auf unsere Gegner stürzen lassen.

Accessibility-Funktionen: Mit dem DLC hat Horizon Forbidden West auch ein neues Update bekommen, das einige Accessibility-Funktionen zum Spiel hinzufügt. Dazu gehören das automatische Einsammeln von Ressourcen, mehr Einstellungen für Farbenblindheit, automatische Kamera, Navigationshilfe im Fokus-Modus und ein Thalassophobie-Modus (gegen die Angst vor tiefen Gewässern). Der verbessert die Sicht unter Wasser und lässt Aloy unabhängig vom Storyfortschritt unendlich lange die Luft anhalten.

Abseits der Hauptmission darf Aloy weitgehend frei erkunden. Das kann sich durchaus lohnen, immerhin gibt es Nebenmissionen zu entdecken, die sogar bekannte Gesichter zurückbringen. Leider funktioniert das auch anders herum: Manche Areale der Welt sind zunächst ziemlich leer und wir haben dort nichts zu tun, bis wir eine bestimmte Nebenmission angenommen haben.

Dafür steht mit den Unterwasser-Arealen jetzt eine vollkommen neue Welt zur Erkundung bereit. Zwar konnte Aloy schon in Forbidden West tauchen, dabei war sie aber ziemlich langsam unterwegs und unfähig, sich zu verteidigen. Dank der neuen Wasserflügel-Maschine dürfen wir jetzt aber nicht nur in der Luft, sondern auch im Wasser auf Maschinen reiten und das macht um einiges mehr Spaß. Vorbei sind also die Zeiten des Paddelns im Schneckentempo.

Mit dem Wasserflügel ist Aloy auch im Meer schnell unterwegs. Mit dem Wasserflügel ist Aloy auch im Meer schnell unterwegs.

Neben dem Wasserflügel bringt der DLC noch drei weitere neue Maschinen. Besonders beim Kampf gegen den krötenartigen Gallbauch hatten wir hier eine Menge Spaß, auch wenn wir uns durchaus noch mehr neue Maschinen gewünscht hätten. An die Abwechslung der rund 40 mechanischen Gegnerarten des Hauptspiels kommt der DLC nicht annähernd ran.

Daneben bekommt Aloy auch für den Kampf neue Werkzeuge und Fertigkeiten zur Hand. So bietet der Fähigkeitenbaum jetzt einige neue Optionen. Besonders nützlich ist der Maschinen-Greifschlag: Haben wir eine Maschine zu Fall gebracht, können wir uns aus der Ferne zu ihr heranziehen und einen mächtigen Resonator-Stoß einsetzen.

Am meisten hat es uns aber wohl Aloys neue Waffe angetan: der Phantomhandschuh. Mit der futuristischen Zenith-Waffe kann Aloy Gegner markieren und dann zielsuchende Schüsse abfeuern. Das macht zugegebenermaßen ordentlich Laune und bietet etwas Abwechslung zum typischen Bogenkampf.

Mit dem Phantomhandschuh können wir Autofeuer verschießen. Mit dem Phantomhandschuh können wir Autofeuer verschießen.

Technische Performance: Hier und da haben wir kleinere Bugs beim Testen bemerkt, wie etwa Pop-ins in der Ferne oder Maschinen und Charaktere, die sich teleportiert haben oder vereinzelt feststeckten. Einmal ist uns das Spiel zudem abgestürzt. Das hat den Spielspaß von Burning Shores allerdings nicht beeinträchtigt.

Fazit

Mit einer Spielzeit von 6 bis 8 Stunden für die Story ist Burning Shores eine eher kompakte Erfahrung. Das ist aber auch ganz gut so, immerhin bietet der DLC keine größeren Neuerungen, sondern hat für Fans von Horizon Forbidden West einfach ein paar neue Inhalte im Gepäck, um die Wartezeit auf den dritten Teil zu verkürzen.

Wer den DLC auslassen will - oder ihn ohne PS5 eh nicht spielen kann - verpasst also zumindest mit Blick auf die Geschehnisse der Welt kaum etwas. Wer dagegen einfach mehr von Aloys Story erleben will, bekommt hier einen grundsoliden DLC, dessen Ende zumindest für Aloy eine kleine Überraschung bereithält.

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