Mario + Rabbids: Sparks of Hope angespielt: Zuckersüß und hammerhart

Mit Sparks of Hope erscheint im Oktober das zweite Nintendo-Ubisoft-Taktik-Crossover. Wir konnten den Titel ein paar Stunden ausprobieren und freuen uns jetzt richtig auf den Release.

Wir konnten Mario + Rabbids Sparks of Hope mehrere Stunden spielen. Wir konnten Mario + Rabbids Sparks of Hope mehrere Stunden spielen.

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Das Mario-Universum gemixt mit den durchgeknallten Rabbids von Ubisoft und einer großen Portion Rundentaktik im Stil von XCOM: Was zunächst wie ein vermeintlich schlechter Scherz klang wurde im Jahr 2017 Realität, als mit Mario + Rabbids: Kingdom Battle eben genau dieser Mix erschien. Und der war nicht etwa ein halbgares Experiment, sondern hatte richtig was auf dem Kasten, wie unter anderem unser damaliger Test mit einer Wertung von 86 zeigt. 

Knapp fünf Jahre später erscheint am 20. Oktober nun der Nachfolger Mario + Rabbids: Sparks of Hope für die Nintendo Switch und will wenig überraschend mit einem ähnlichen Konzept punkten. Wir konnten knapp einen Monat vor Release bereits ein paar Stunden mit dem Spiel verbringen und erste Eindrücke sammeln. Soviel vorweg: Wer Kingdom Battle mochte, wird mit ziemlicher Sicherheit auch bei Sparks of Hope viel Spaß haben. 

Das konnten wir spielen: Auf einem Event in Berlin zu Mario+Rabbids: Sparks of Hope konnten wir knapp vier Stunden selbst spielen. Dazu zählten unter anderem der Prolog des Spiels sowie Gameplay-Passagen aus den ersten beiden Welten des Spiels, Strahlestrand und Flockenbrocken. 

Auf der Jagd nach Cursa und ihrem Schmodder

Der Crossover-Ansatz bleibt natürlich auch in Sparks of Hope bestehen, auch hier werden also die Mario- und Rabbid-Universen wild zusammengewürfelt. In Kingdom Battle war allerdings nur das Pilz-Königreich in Gefahr, jetzt ist es die ganze Galaxie. Denn ein Wesen namens Cursa will mithilfe von Finsterzeit – einer schwarzen Schmoddermasse, die gefährliche Tentakel ausbilden kann – ganze Welten unterjochen und jetzt ist es natürlich an Mario und seinen (Rabbid-)Freund*innen, zur Rettung zu eilen. 

Präsentiert wird der rudimentäre Plot in schick inszenierten und teilweise komplett deutsch vertonten Zwischensequenzen, die beim Anspielen schon einen ordentlichen Eindruck machten. Wie schon im Vorgänger ist natürlich auch wieder jede Menge Humor im Spiel, Rabbid Peach versucht sich beispielsweise regelmäßig für ein Selfie ins rechte Licht zu rücken und einige Dialoge der Heldentruppe ließen uns bei unserer Probe-Session gehörig schmunzeln. 

Gewohnt knuffig: Auch Sparks of Hope setzt wieder auf teilweise albernen Humor. Gewohnt knuffig: Auch Sparks of Hope setzt wieder auf teilweise albernen Humor.

Wie sich die Story insgesamt präsentiert bleibt natürlich noch abzuwarten, Gameplay-technisch schickt sich Sparks of Hope aber an, seinen Vorgänger nicht nur ein- sondern auch zu überholen. Mit insgesamt neun spielbaren Charakteren, von denen sich einige erst später der Party anschließen, ziehen wir nach und nach durch die unterschiedlichen Welten und versuchen Cursa und ihrem Finsterzeit-Gefolge den Garaus zu machen. 

Die bislang bestätigten Charaktere sind:

  • Mario
  • Rabbid Peach
  • Bowser
  • Rabbid Rosalina
  • Rabbid Luigi
  • Peach
  • Rabbid Mario
  • Luigi
  • Rebella
  • Rayman (als DLC-Charakter)

Die beiden von uns gespielten Areale Strahlestand und Flockenbrocken präsentierten sich dabei als kompakte, aber trotzdem verwinkelte Gebiete, die wir frei erkunden können und in denen es jeweils eine zentrale Hauptquest gibt. Am Strahlestrand beispielsweise bittet uns der bärtige Häuptling Augie darum, den örtlichen Leuchtturm von einem Finsterzeit-Tentakel zu befreien und auf dem Flockenbrocken tasten wir durch die alten Gemäuer des Winterpalasts.

Darüber hinaus gibt es in den Gebieten auch einige versteckte Geheimnisse und Rätsel, im Sand der ersten Welt stolpern wir zum Beispiel über eine Mario-typische “Sammel 8 Münzen ein, bevor die Zeit abgelaufen ist”-Aufgabe. Das lockert zwischen den Kämpfen merkbar auf und lädt auch ein, in den Arealen genauer hinzuschauen, ein endgültiges Qualitätsurteil dieser Nebenaufgaben können wir uns allerdings noch nicht erlauben.

Mit diesem Trailer wurde der Titel damals übrigens angekündigt:

Mario+Rabbids: Sparks of Hope - Der Ankündigungstrailer zeigt erste Eindrücke aus dem Spiel Video starten 3:09 Mario+Rabbids: Sparks of Hope - Der Ankündigungstrailer zeigt erste Eindrücke aus dem Spiel

Auf in den Kampf!

Aber kompakt-offene Areale hin, kleinere Nebenaufgaben her: Die Kämpfe gegen unterschiedliche Gegnertypen und Bosse sind auch in Sparks of Hope das absolute Herzstück des Spiels. Ähnlich wie vom Vorgänger kommandieren wir ein Team von bis zu drei Charakteren und versuchen durch den Einsatz der unterschiedlichen Fähigkeiten, den Sieg davon zu tragen.

Dabei gilt es allerdings, zahlreiche Parameter zu beachten. So sollten wir unser Team beispielsweise so gut es geht hinter Deckungen bewegen und uns möglichst zu allen Seiten absichern. Die Bewegung von Mario und Co. erfolgt anders als in Kingdom Battle jetzt nicht mehr über Kästchenfelder, stattdessen wird ein Bereich angezeigt, in dem wir uns dann frei bewegen können. Das hätte es unserer Meinung zwar nicht unbedingt gebraucht, die Bewegung klappt dadurch aber tatsächlich noch etwas komfortabler. 

Die freie Bewegung klappt tatsächlich etwas komfortabler als die über Kästchenfelder. Die freie Bewegung klappt tatsächlich etwas komfortabler als die über Kästchenfelder.

Jeder der neun Charaktere setzt unterschiedliche Fertigkeiten ein und ist Spezialist für bestimmte Aufgaben. Mario ist beispielsweise der klassische Allrounder, Rabbid-Peach eine Expertin für Heilung und Luigi mit seinem Bogen ein Ass im Fernkampf. Zu den offensiven Spezialangriffen gesellt sich auch eine Defensivfähigkeit, etwa wenn ein Charakter mit seiner Waffe einen bestimmten Bereich überwacht und bei einer Bewegung darin automatisch angreift. Außerdem kann jeder aus der Heldentruppe einen Rutschangriff ausführen (Raserei) und über die Partnersprung-Aktion weitere oder höhere Abschnitte erreichen. 

Völlig neu sind die namensgebenden Sparks. Das sind Wesen, die aus einer Kreuzung aus Lumar-Sternen und Rabbids entstanden sind. Die Sparks im ganzen Spiel verteilt und müssen gerettet werden. Und das lohnt sich auch, denn jeder Spark lässt sich einem Charakter zuordnen und gibt diesem dann besondere Boni, wie beispielsweise erhöhten Elementarschaden oder verbesserte Defensivwerte. Die Sparks sorgen auch dafür, dass sich Sparks of Hope schon in den ersten Spielstunden noch ausgefeilter und variantenreicher anfühlt als der Vorgänger, denn die Spark-Fähigkeiten sind natürlich für jeden Charakter anwendbar. 

Erst puh, dann huh!

Gerade das Kampfsystem mit den unterschiedlichen Skills, Waffen, Trefferwahrscheinlichkeiten und dem Zwang, sich clever zu bewegen, kann am Anfang etwas überfordernd sein. In Sparks of Hope müssen erst ein paar Systeme durchstiegen werden, bevor sich der Spaß wirklich einstellen kann. Der Titel führt neue Mechaniken dabei nach und nach ein, was zu einer guten Lernkurve und einem Gefühl des “Ich habs raus” führt, welches sich bei uns schon während der Anspiel-Session ausbreitete.

Es ist nämlich enorm befriedigend, wenn ein gut vorausgeplanter Zug funktioniert, mehrere Charakterfähigkeiten ineinandergreifen und die Gegner möglicherweise in einer Runde platt gemacht werden, die man eigentlich noch gar nicht eingeplant hatte. 

Mithilfe des Teamsprungs erreichen wir höhere Bereiche und können Gegnern in den Rücken oder die Flanke fallen. Mithilfe des Teamsprungs erreichen wir höhere Bereiche und können Gegnern in den Rücken oder die Flanke fallen.

Dass die Kämpfe so viel Spaß machen, liegt aber auch an der Vielfältigkeit der Gegner und der generellen Variation. Auf Strahlestrand treffen wir beispielsweise auf Killer-Häschen mit Kapuzen und fiese Scharfschützen, die uns über weite Distanzen empfindlich schaden können – hier ist Deckung besonders wichtig. In anderen Duellen tapern Bomben über das Schlachtfeld, die wir per geschicktem Wurf auf Gegner schleudern und ordentlich Gebietsschaden verursachen können. Und dann wieder gilt es, während eines Kampfes Schalter zu drücken, um Plattformen nach oben fahren zu lassen, die dann wiederum den Weg ins nächste Gebiet freimachen. 

Besonders gut gefällt uns während der ersten Stunden mit Sparks of Hope, dass es enorm viel Lust macht, herumzuexperimentieren. Es macht nämlich durchaus einen Unterschied, ob beispielsweise Luigi und Rabbid Peach an der Seite von Mario in die Schlacht ziehen oder wir einen Feuertrupp aus Rabbid Mario, Peach und dem neuen Charakter Rebella bilden – unterschiedlicher Fähigkeiten sei Dank. 

Nicht nur für Profis

Trotz der Taktik-Tiefe und vieler Systeme gibt sich Sparks of Hope aber vergleichsweise einsteigerfreundlich. Fähigkeiten und Menüeinträge werden hinreichend erklärt, ein Kampf lässt sich bei absehbarer Niederlage neu starten und es gibt insgesamt drei Schwierigkeitsgrade (im Vorgänger waren es zwei), zwischen denen wir beliebig wechseln dürfen. Schon auf der zweiten Einstellung ist aber bereits die zweite Welt kein Zuckerschlecken.

Fair: Vor einem Kampf können wir die Tacticam benutzen, die Schwierigkeit anpassen oder Teammitglieder wechseln. Fair: Vor einem Kampf können wir die Tacticam benutzen, die Schwierigkeit anpassen oder Teammitglieder wechseln.

Beim Duell mit der fiesen Trauma in der Bibliothek des Winterpalastes bekommen wir etwa derart auf die Mütze, dass wir in den ersten beiden Runden kein Land sehen. Sparks of Hope kann in den entsprechenden Einstellungen unerbittlich und hammerhart sein, unfair dürfte es dank oben erwähnter Maßnahmen aber unserer ersten Einschätzung nach nicht werden.

Zumal viele Niederlagen auch mangelnder Sorgfalt bei der Planung oder wenig effizientem Einsatz der Charakter-Fähigkeiten geschuldet sind. So empfiehlt es sich etwa, den putzigen Roboter Beep-0 loszuschicken, der dann die Fähigkeiten der Feinde auf dem Feld anzeigen und somit bei der Vorauswahl von Helden und Sparks helfen kann. Und wenn dieser Plan dann am Ende aufgeht, dann kommt es wieder, dieses befriedigende Gefühl. Wie schon erwähnt: Ist man erstmal hinter die Systeme gestiegen, dürften auch Einsteiger*innen ihren Spaß mit Sparks of Hope haben. 

Das kann was werden

Darüber hinaus steckt natürlich noch deutlich mehr im Spiel, denn einige Auflevel-Systeme und Verbesserungsmöglichkeiten sorgen vermutlich gerade bei Taktik-Fans für leuchtende Augen. Mit gefundenen oder erlangten Fertigkeiten-Prismen lassen sich beispielsweise fünf Talentbäume aufbrezeln, unter anderem die Kraftpunkte oder Bewegungen.

Die praktischen Sparks können mit gefundenen und gesammelten Splittern verbessert werden. Die praktischen Sparks können mit gefundenen und gesammelten Splittern verbessert werden.

Auch die Spark-Fähigkeiten können geboostet und noch effektiver gemacht werden und gekauften Items wie eine Immunität gegen bestimmte Effekte können das Blatt in einem knappen Kampf noch einmal wenden. Wir experimentierten bei unserer Anspielsession ein wenig damit herum und merkten auch durchaus Verbesserungen, es bleibt aber natürlich abzuwarten, wie all diese Elemente dann auf lange Sicht im fertigen Spiel harmonieren. 

Technisch machte die von uns angespielte und noch nicht finale Version schon einen sehr soliden Eindruck, über Bugs oder nervige Slowdowns stolperten wir beispielsweise nicht. Dafür wirkten ein paar Areale noch etwas grobschlächtig und texturarm, was durch den Charme der einzelnen Gebiete aber durchaus wieder wettgemacht wird. Es sieht also ganz danach aus, als könnte das kuriose Nintendo-Ubisoft-Crossover auch beim zweiten Mal punkten. Wir freuen uns jedenfalls schon auf die fertige Version des Spiels, die am 20. Oktober exklusiv für Nintendo Switch erscheinen wird. 

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