Sony cancelt haufenweise PlayStation-Spiele, um "die Entwickler zu retten"

Sony streicht die Entwicklung vieler Spiele noch bevor die Öffentlichkeit Wind davon bekommt. Das Verfahren soll Entwicklerteams dabei helfen, sich nicht in sinnlose Ideen zu verrennen.

Days Gone 2 ist einer der Titel, der darunter leiden musste. Days Gone 2 ist einer der Titel, der darunter leiden musste.

Zahlreiche Ideen zu möglichen Spielen, die Entwicklerstudios haben, werden noch vor dem Beginn der Entwicklung eingestampft. Die Produktion von Videospielen wird immer teurer und deshalb müssen sich große Studios schon im Vorfeld genau überlegen, welche Titel sie an die Öffentlichkeit bringen wollen.

In einem Interview mit The Guardian war Shuhei Yoshida, der ehemalige Boss von Sony Interactive Entertainment, so ehrlich wie nie. Er erklärt, welche Schattenseiten hinter den Erfolgen stecken und welche schweren Entscheidungen die Chefetage oft treffen muss.

Sony streicht viele Spiele schon beim Pitch

Yoshida spricht von einer großen Menge von Fehlschlägen, die Sony einstampfen musste. Darunter befinden sich gestrichene Projekte, Partnerschaften mit anderen Entwicklerstudios, die zu nichts führten und eine Menge Arbeit, die es nie ans Tageslicht geschafft hat.

In der Videospielindustrie zählt so etwas zur Tagesordnung. Viele Spiele werden gestrichen, um die Entwickler*innen davor zu schützen, sich in eine Sackgasse zu begeben und bei der Entwicklung eines unnötigen Titels festzustecken:

PlayStation ist offen für neue Ideen, und viele von ihnen scheitern. Wir machen einen Prototyp, werten ihn aus und entscheiden dann, ob wir mehr Zeit und Ressourcen investieren oder einfach aufhören. Wir streichen so viele Spiele. Normalerweise versuche ich, die Entwickler davon zu überzeugen, dass ich sie davor bewahren will, in diesem Projekt festzustecken.

Ein Beispiel für ein solches gestrichenes Spiel ist Days Gone 2. Das Entwicklerteam von Bend Studios hatte Sony mit vielen Pitches zu Days Gone 2, Resistance oder Syphon Filter überzeugen wollen. Doch Sony blockte all die Ideen ab.

In der Regel arbeitet Sony mit sehr kreativen Köpfen zusammen, bei denen es schwerfällt, ihre Projekte zu ändern oder sogar komplett zu stoppen. Doch Sony muss abwägen, welche Spiele sich finanziell lohnen könnten, wenn sie auf dem Markt veröffentlicht werden.

Yoshida war langjähriger Sony-Boss

Shuhei Yoshida ist ein Branchenveteran. Er war von 2008 bis 2019 Präsident von Sony Interactive Entertainment, bis er seinen Posten an den ehemaligen Guerrilla-Boss Herman Hulst abgab. Mittlerweile unterstützt Yoshida als Chef von Sonys unabhängiger Entwicklerinitiative externe Entwicklerstudios bei der Produktion neuer Spiele.

Er ist also nicht mehr der Boss von Sony, aber immer noch stark mit dem Prozess der Entwicklung von Videospielen verbunden. Deshalb kann er so detailliert aus dem Nähkästchen plaudern. Es ist interessant zu sehen, wie es hinter den Kulissen von Sony abläuft.

Wie ist eure Meinung zu dem Interview mit dem Ex-PlayStation-Boss?

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